Editorial
Der Marxistischen Abendschule Hamburg wurde im Dezember 2020 der Status der Gemeinnützigkeit vom Hamburger Finanzamt entzogen. Unsere Medienmitteilungen dazu finden Sie hier.
Alle Veranstaltungen an der Universität Hamburg sind Veranstaltungen der MASCH-Hochschulgruppe.
Buchvorstellung und Diskussion mit Stephan Krüger
Der deutsche Nachkriegskapitalismus
Von Fordismus und Post-Fordismus zur einer neuen Betriebsweise der Digitalisierung und Dekarbonisierung?
Empirische Befunde zum Akkumulationsprozess des BRD-Kapitals seit 1950: Mehrwert- und Profitrate, Finanzkrisen, Sozialstaat und Umverteilung.
In dem Buch "Der deutsche Kapitalismus 1950-2023.
Inflation, Beschäftigung, Umverteilung, Profitraten, Finanzkrisen, Weltmarkt", VSA-Verlag 2024, wird auf
Basis der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie eine umfassende Auswertung der Daten der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung(en) vorgenommen. Sie soll die Basis für die Einordnung der gegen-
wärtigen politisch-ökonomischen Situation in langfristige Entwicklungstendenzen der Vergangenheit und
Zukunft abgeben und die Anforderungen an gewerkschaftliches und politisches Handeln der sozialistisch-
kommunistischen Kräfte in der BRD thematisieren.
Eine Veranstaltung der MASCH-Hochschulgruppe.
Referent: Dr. Stephan Krüger (Berlin)
Termin: Montag, 21.10.2024, 18.30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Soz.Ök., ex HWP), EG, Raum S28
Berliner Institut für kritische Theorie (InkriT)
Band 9/II des „Historisch-kritischen Wörterbuchs
des Marxismus“ ist da!
Einführung in Ansatz und Methodik des Wörterbuchs anhand der Stichworte „Monopol“ und „Naturalform“
Anlässlich des 100. Todestages von Karl Marx wurde
1983 von Wolfgang Fritz Haug ein Wörterbuchprojekt
ins Leben gerufen, aus dem später, unterm Eindruck
des Zusammenbruchs des europäischen Staatssozialismus, das Historisch-kritische Wörterbuch des
Marxismus (HKWM) hervorgegangen ist. Von den insgesamt geplanten 15 Bänden sind seit 1994 bisher 9 im
Argument Verlag erschienen. Die Frage nach Marx und
seiner Wirkungsgeschichte erschließt erwartungsgemäß
das wichtigste thematische Feld des HKWM. Doch die
Frage von Marx reicht viel weiter. Sie gilt den Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnissen in Geschichte
und Gegenwart und wurde von ihm aus vielen historischen und zeitgenössischen Tendenzen
zusammengefasst, verdichtet und wissenschaftlich unterbaut.
Das HKWM schickt diese Frage wie eine Sonde in die Vergangenheit und in die Krisen und Kämpfe der Gegenwart.
Anlässlich des im Dezember 2023 erschienenen Bandes
9/II, der Stichworte von „Mitleid“ bis „Nazismus“ versammelt, läd das Berliner Institut für kritische Theorie
(InkriT) alle Interessierten zu einem gemeinsamen
Diskussionsabend ein. Anhand zweier Einträge aus dem
aktuellem Band, die Begriffe aus der Kritik der politischen Ökonomie thematisieren, wollen wir sowohl
Geschichte und Konzeption des Wörterbuchs vorstellen
als auch die Arbeitsweise der Redaktion vorführen. Um
allen Teilnehmenden vorab den Zugriff auf die
Textgrundlage zu ermöglichen, wird um Anmeldung gebeten.
Eine Veranstaltung des Berliner Institut für kritische Theorie (InkriT) und der MASCH-Hochschulgruppe.
Referent:innen von InkriT Berlin: Daniel Queiser, Lukas Kellermann, Inga Kummernuß
Termin: Donnerstag, 07.11.2024, 18.30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Soz.Ök., ex HWP), EG, Raum S28
Bitte anmelden unter:
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Rundgang durch das ehemalige Judenviertel Hamburgs in der Neustadt
Heine, Marx und der Kampf gegen den Antisemitismus in Hamburg
Am Beginn des 19. Jahrhunderts kam - nicht nur in Hamburg - ein Antisemitismus auf, der den ständischen Kampf gegen die kapitalistische Produktionsweise rassistisch und antireligiös wendete. Heinrich Heine und Karl Marx waren Opfer dieses neuen Hasses gegen Juden, den sie durch die Analyse der Probleme der Gesellschaft zu verstehen, zu denunzieren und zu bekämpfen suchten.
Der Stadtspaziergang beginnt in der Poolstraße 11-14 in den Resten des Israelitischen Tempels von 1844, und führt zu den Orten, an denen der antikapitalistische Kampf gegen den Antisemitismus entstand – also den Orten des Neuen Konsums wie der „Judenbörse“ oder dem Hamburger Hof, des politischen Kampfes gegen den Antisemitismus, wie dem Bildungsverein für Arbeiter oder der Tonhalle und des Nachdenkens über gesellschaftliche Probleme, wie den Verlagen Hoffmann & Campe und Otto Meißner.
Jürgen Bönig, Historiker - die Frühgeschichte des modernen Antisemitismus im Buch beim VSA-Verlag: Otto Meißner, Verleger des „Kapital“, Ein 1848er in Hamburg
(https://www.vsa-verlag.de/nc/buecher/detail/artikel/otto-meissner-der-verleger-des-kapital/)
Führung: Dr. Jürgen Bönig (Hamburg)
Termin: Samstag 09.11.2024, 14.00 Uhr
Treffpunkt: Poolstraße 11-14, 20355 HH-Neustadt
Filmvorführung mit zeithistorischer Einführung durch Michael Heidemann und anschließender Diskussion
„Schneeglöckchen blühn im September“ – ein Film zu Lohndrückerei, Verlagerung von Produktion und Arbeitsplatzverlust
Schneeglöckchen blühn im September. Regie: Christian Ziewer | Drehbuch: Klaus Wiese | Deutschland 1972 | 108 Min.
Der junge Akkordarbeiter Ed (Wolfgang Liere) und der Vertrauensmann Hannes (Claus Eberth) setzen sich gemeinsam mit ihren Kollegen in einem metallverarbeitenden Betrieb gegen Lohndrückerei, die Verlagerung von Produktion und drohenden Arbeitsplatzverlust zur Wehr. Dabei zeichnet der Film keine stolzen Arbeiterhelden, sondern Menschen voller Fehler und Ängste, mit Hobbies und Familienleben. Dass schließlich doch Solidarität unter ihnen entsteht, ist fast so ein Wunder, wie Schneeglöckchen, die im September blühen.
Der Film ist Teil einer Arbeiterfilm-Trilogie, die Grimme-Preisträger Christian Ziewer gemeinsam mit Klaus Wiese in den 1970er Jahren realisierte. Sie knüpften damit an die Tradition des proletarischen Films der 1920/30er Jahre an, zeichnen allerdings keine stolzen Arbeiterhelden, sondern in sich zerrissene Charaktere, die mit Widersprüchen konfrontiert sind. Ziel des von den beiden Filmschaffenden mitgegründeten Verleihs Basis-Film ist es „1. die Arbeits- und Lebensverhältnisse der Lohnabhängigen zu beschreiben und 2. sich im sozialen Kampf auf Seiten der Lohnabhängigen zu engagieren.“ Die mit Laiendarstellern produzierten Filme wurden als Bildungsmaterial zum Thema Streik eingesetzt und – heute kaum noch vorstellbar – u.a. auf Betriebsversammlungen diskutiert.
Im Anschluss an die gemeinsame Sichtung des Films ist eine Diskussion vorgesehen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft für kritische Bildung (GfkB) statt.
Einführung: Michael Heidemann (Oldenburg)
Termin: Freitag, 17.01.2025, 18.30 Uhr
Ort: Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg
Workshop: Das „Kapital“ lesen
Kritik der Politischen Ökonomie für Einsteiger:innen
Was erwartet euch:
Vielen fällt der Einstieg in Marxens Hauptwerk, das
„Kapital“ schwer und es kursieren die wildesten
Meinungen, was denn eigentlich da so drin steht. Wir
wollen uns mit kritischer Distanz dem Text nähern
und zentrale Passagen gemeinsam erarbeiten: Was
versteht Marx unter dem „Wert“? Was unter
„Ausbeutung“? Gibt es wirklich noch Klassen und was
ist eigentlich diese ominöse Dialektik?
Der Workshop wird eingeleitet durch eine ganz kurze
theoretische Einbettung des Textes und eine Skizze
seines Aufbaus. Zum Abschluss stellen wir euch verschiedene Lesarten („Wertkritik“, „Neue Marxlektüre“
und „Historische Lesart“) vor, die den Text teilweise
sehr unterschiedlich auslegen.
Referenten:
Tobias ist studierter Philosoph und bietet seit Jahren
Lesekreise zum „Kapital“ von Marx bei der MASCH (www.masch-hamburg.de) an.
Paul ist Soziologe und Logistiker und leitet ebenfalls seit vielen Jahren Kapital-Kurse.
Anmeldung und Material:
Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt, darum bitten
wir um eine kurze Anmeldung. Wir schicken euch
dann einen Reader mit Auszügen aus dem „Kapital“,
in den ihr gerne vorher schon reinlesen dürft, aber
nicht müsst. Der Reader wird von uns ausgedruckt,
ihr braucht also nichts mitbringen.
Wichtig: Der Kurs richtet sich an Personen ohne
Vorkenntnisse. Falls ihr schon Vorkenntnisse habt,
könnt ihr gerne teilnehmen, wir wollen aber für alle
verständlich und gemeinsam den Text erarbeiten,
ohne Expert:innendiskussionen.
Zeitrahmen:
Fr. 07.02.2025 | 19–22 Uhr
Sa. 08.02.2025 | 10–18 Uhr
So. 09.02.2025 | 11–17 Uhr
Ort: Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg
Kontakt:
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Interessent:innen für diesen Kurs melden sich bitte per E-Mail an.
ROTER SALON HAMBURG
Der ROTE SALON ist eine neue, unabhängige Veranstaltungsreihe in Hamburg, in der die Autor:innen aktueller politischer Bücher live mit Publikum diskutieren. Online werden die Veranstaltungen mit Material und Inhalten begleitet. Gegründet wurde der ROTE SALON von dem Journalisten und Autoren Michael Hopp.
Webseite: https://roter-salon-hamburg.de
Kontakt: info@roter-salon-hamburg.de
Lesung und Diskussion mit Stephanie Bart
Erzählung zur Sache – Politik, Widerstand und Gewissen
Stephanie Bart folgt in ihren Romanen der Spur des Widerstands. Auch in »Erzählung zur Sache« widmet sie sich dem Widerspruch zwischen dominanten gesellschaftlichen Kräften und ihren Antipoden, hier: Gudrun Ensslin.
Mit ihrer Sprache, deren Wucht wir aus der Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss kennen, lässt die Autorin in einer trommelnden, singenden, rhythmischen Komposition aus historischem Dokumentenmaterial und Schlüsselzitaten der linken Theorie die Figur der Gudrun Ensslin vor unserem inneren Auge lebendig werden: von den bunten, gewaltfreien Protesten in der APO über die Baader-Befreiung (Gründung der RAF) und die 5 1⁄2 Jahre ihrer Inhaftierung bis zu ihrem Tod im Stammheimer Gefängnis am 18. Oktober 1977.
Im ROTEN SALON liest Stephanie Bart aus ihrem Buch – und diskutiert die Frage: Was bedeutet uns diese Erzählung heute?
Diese Veranstaltung insbesondere für Studierende ist eine Kooperation der MASCH Hochschulgruppe mit ROTER SALON HAMBURG und LuV Hamburg (Liste Unabhängiger Verlage).
Zur besseren Planung wird um Anmeldung gebeten, die über die Website ROTER SALON anonym erfolgen kann.
Vortragende: Stephanie Bart (Berlin)
Termin: Montag, 07.10.2024, 18.30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 5 (WiWi - Bunker), 2. Stock, R. 2163/2168
Buchvorstellung und Diskussion mit Lukas Meisner
Medienkritik ist links
»Die Wut gegen das System ist als gerechtfertigt anzuerkennen – um sie von links zu fundieren, statt von rechts zu instrumentalisieren.« Lukas Meisner
In festgefahrenen Positionen und versteifter Polemik befangen, offenbart sich die heutige Debattenkultur als handfeste Krise der Öffentlichkeit. In seinem Buch »Medienkritik ist links« bricht Lukas Meisner mit dem Schweigen der Linken. Er zeigt nicht nur die Risiken pauschaler Dämonisierung der Leitmedien als »Lügenpresse« auf, sondern weist nach, warum die Verunglimpfung jeglicher Medienkritik als »rechtspopulistisch« nicht weniger demokratiegefährdend ist (aus der Verlagsinformation)
Diese Veranstaltung insbesondere für Studierende ist eine Kooperation der MASCH Hochschulgruppe mit ROTER SALON HAMBURG und LuV Hamburg (Liste Unabhängiger Verlage).
Zur besseren Planung wird um Anmeldung gebeten, die über die Website ROTER SALON anonym erfolgen kann.
Referent: Lukas Meisner (Berlin/Jena)
Termin: Montag, 04.11.2024, 18.30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Sozialökonomie, ex HWP), EG, Raum S28
Buchvorstellung und Diskussion mit Ilko-Sascha Kowalczuk (Ersatztermin)
Wer war Walter Ulbricht?
Ilko-Sascha Kowalczuk hat das Leben von Walter Ulbricht tiefenerforscht. Dabei stellt der Historiker fest: Das öffentliche Bild des Politikers und »eigentlichen Gründers der DDR« (Kowalczuk) prägen persistente Klischees und Fehlurteile. Vier Jahre lang hat der Historiker an dem Mammutwerk geschrieben, 60 Archive in zwölf Ländern besucht und über 4000 Literaturtitel verarbeitet. Im ROTEN SALON diskutiert Kowalczuk seine Erkenntnisse vor Publikum und beantwortet Fragen
„Walter Ulbricht hätte sich für seine Überzeugungen erschießen lassen.“ Ilko-Sascha Kowalczuk im „Spiegel“, 27.07.2023
Diese Veranstaltung insbesondere für Studierende ist eine Kooperation der MASCH Hochschulgruppe mit ROTER SALON HAMBURG und LuV Hamburg (Liste Unabhängiger Verlage).
Zur besseren Planung wird um Anmeldung gebeten, die über die Website ROTER SALON anonym erfolgen kann.
Referent: Ilko-Sascha Kowalczuk (Berlin)
Termin: Montag, 25.11.2024, 18.30 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Sozialökonomie, ex HWP), EG, Raum S28